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Impressum
Innovationspreis
Bäckerei
Härdtner GmbH und Owisan
OHG mit Innovationspreis Bio-Lebensmittel-Verarbeitung 2005
ausgezeichnet:
1. Preis in der
Kategorie
Großunternehmen
Für das
verpackte und länger
haltbare E'senerbrot mit frischem optimiert gekeimtem Getreide - den
"Goldkeimlingen" - und deren Flockenform wurde die Bäckerei
Härdtner, Neckarsulm, mit dem ersten Platz in der Kategorie
Großunternehmen des Innovationspreises
Bio-Lebensmittel-Verarbeitung 2005 ausgezeichnet. Am 10. Oktober wurde
der Preis auf der Anuga in Köln durch Karl Ludwig Schweisfurth
(Schweisfurth-Stiftung), Peter Grothues, (Geschäftsbereichsleiter
Ernährung, Koelnmesse) und Eckhard Engert (Abteilungsleiter im
BMVEL) verliehen, den die Schweisfurth-Stiftung in Kooperation mit der
Koelnmesse/Anuga und finanziell unterstützt vom BMVEL
ausgeschrieben hatte. Damit wurde die Initiative des BMVEL fortgesetzt,
das 2003 zum ersten Mal den Preis verlieh. Wie vor zwei Jahren wurden
auch diesmal innovative Leistungen bei der Verarbeitung
ökologischer Produkte gewürdigt, die in den Bereichen
"Verarbeitung & Rohstoffe", "Marketing" und "Betriebsführung"
umgesetzt sind. Neu war in diesem Jahr die Bildung von Kategorien
nach der Betriebsgröße. 42 Unternehmen hatten sich beworben,
von denen die elfköpfige Jury 14 in die engere Wahl zog.
Jury-Mitglieder besuchten die Firmen vor Ort, bevor die endgültige
Entscheidung fiel.
"Das Besondere an dieser Innovation ist, dass das uralte Lebensmittel
Getreide auf völlig natürlicher Basis neuen
gesundheitlichen Nutzen stiftet. Sowohl im Brot als auch getrocknet in
Flockenform bieten Goldkeimlinge einen ausgezeichneten
Nährwert. Mit dem Preis wird die jahrelange Forschung der
Bäckerei Härdtner gewürdigt, auf deren Ergebnisse auch
andere Bäckereien zurückgreifen können", befand die
Jury. Den Grundlagenforschern Dr. Manfred Otto und Dr. Wolfgang Wiesner
vom Fraunhofer-Institut ist es in Zusammenarbeit mit Härdtner
gelungen, Vitamine (B1, B2 und B6,E, Niacin, Biotin und Folsäure)
und Mineralstoffe (Kalzium, Eisen, Magnesium, Zink und Mangan) in
Vollkornbroten für den Menschen tatsächlich nutzbar zu
machen. Denn die Vitalstoffe in den Randschichten des
Getreidekorns liegen üblicherweise in einer
Phytinsäure-Verbindung vor, die unser Verdauungssystem nicht
knacken kann. Otto und Wiesner nahmen den pflanzlichen
Stoffwechsel genau unter die Lupe und entwickelten einen
speziellen Keimapparat: Binnen 48 Stunden entstehen so genannte
Goldkeimlinge, bei denen erstmals die Phytinsäure um- und
abgebaut ist und Vitamine und Mineralstoffe bioverfügbar sind.
Zudem entwickelt sich ein seltener sekundärer Pflanzenstoff, den
Mediziner als wirksamen Beitrag zur
Krebsvorbeugung einschätzen. Die Goldkeimlinge liefern
darüber hinaus lösliche Ballaststoffe - unentbehrlich
für einen gesunden Darm.
1996 begann Geschäftsführer Rolf Härdtner, diese
Erkenntnisse in die Praxis einer großen Handwerksbäckerei
umzusetzen. Um die positiven Eigenschaften der Goldkeimlinge auch im
fertigen Brot zu erhalten, entwickelte er eigens ein Herstellungs- und
Backverfahren. Das Brot mit frischen Goldkeimlingen kam 2003 unter dem
geschützten Markennamen "E'sener" in den Reform- und
Naturkosthandel. Die Verbackung von Keimlingen oder Sprossen in Broten
ist seit Jahrhunderten bekannt. Neu bei Härdtner ist jedoch der
Einsatz von optimiert gekeimtem Getreide - mit Verbesserung der
Bekömmlichkeit und des Vitalstoffgehaltes. Äußere Form
und Geschmack des E´senerbrotes entsprechen dem üblichen
Erscheinungsbild von Broten. Das Brot verfügt über eine
bessere Haltbarkeit - frisch und verpackt.
In einem weiteren Schritt erarbeiteten Härdtner und die Owisan OHG
(die inzwischen von Dr. Otto und Dr. Wiesner gegründete Firma) mit
Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft ein
Trocknungsverfahren, das die Lagerung der Keimlinge ermöglicht -
und damit die Nutzung für beispielsweise Müsli oder
Bratlinge. Innovativ zeigt sich das Unternehmen auch in der
Umwelttechnik. Für das Holzofenbrot wurden hoch automatisierte
Öfen gebaut, die mit wenig Energie auskommen. Der Schadstoffgehalt
ist bei der Verbrennung so gering, dass auf Filteranlagen verzichtet
werden kann.
Das E'senerbrot wurde am Markt gut angenommen. Schon während der
Entwicklungsphase stieg innerhalb von sechs Monaten der Absatz um 30
Prozent - obwohl Verbraucher zu dieser Zeit noch nicht auf die
Goldkeimlinge aufmerksam gemacht wurden. Der Erfolg hält an, und
Zahlen zeigen, dass auch Käufer von konventionellem Brot auf die
E'sener-Bio-Sorten umgestiegen sind. Bestes Beispiel ist das
T-Mobile-Team, das sich während der Tour de France mit E'senerbrot
und Müsliriegeln mit Goldkeimlingen versorgte. "Die Innovation
erweitert den Bio-Markt", begründete die Jury die Punktvergabe
auch im Bereich Marketing.
Das familiengeführte Unternehmen mit vier eigenständigen
Handwerksbetrieben in Heilbronn und Dresden betreibt zusammen 80 eigene
Filialen und liefert das E'senerbrot national und international an den
Fachgroßhandel sowie über Internet. Insgesamt
beschäftigt Härdtner 830 Mitarbeiter. Und die stehen im
Mittelpunkt: Die Ausbildung von 130 jungen Menschen, kostenlose
Betriebsverpflegung, Stipendien für das Studium von
Mitarbeiterkindern, Beratung in Notsituationen oder die
Kostenübernahme von medizinischen Behandlungen sind nur einige
Beispiele der Unternehmenskultur. "Vor allem wegen der hohen
Innovationskraft und beispielhafter Mitarbeiterorientierung ist
Härdtner ein Preisträger mit hohem Vorbildcharakter", fasste
die Jury zusammen.
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